Ausstellungstext


Horiz I

Wer ist Horus?

Das älteste Wesen des Gottes Horus war das eines Himmelsgottes. Die beiden Himmelskörper Sonne und Mond galten als die Augen des Gottes, wobei das rechte Auge das Sonnenauge und das linke das Mondauge ist. Um beide Augen ranken sich verschiedene Mythen. Der Legende nach wurde er als Sohn von Isis und Osiris geboren. Als Weltgott, den der Himmel mit seinen Flügel überspannt ermöglicht er das Leben.

Horus hat in der geschichtlichen Entwicklung der ägyptischen Mythologie zahlreiche Veränderungen erfahren: Es entstanden unterschiedliche Wesensformen in Falkengestalt, die jeweils in einen eigenen Mythos eingebettet sind und deswegen unterschiedliche Eigenschaften und Kultorte haben.

Trotz dieser vielen Sonderformen kann durch die Abstammungsgeschichte, die Horus im Mythos zugeschrieben wurde, eine grobe Einteilung vorgenommen werden:

  • Als Sohn von Atum oder Re, von Geb oder Nut gehört Horus zum Sonnenkult.
  • Als Sohn der Isis, gehört er zum Osiriskult.

Was bedeutet Horus?

Horus ist die lateinisierte Form des ägyptischen Wortes „Hr“ das vielfach auch als „Hor“ wiedergegeben wird. Das Wort bezieht sich auf seinen Status als Himmelgott. Im Alten Reich (2570-2100 v.Chr.) trat Horus unter verschiedenen Namen auf: als der östliche Horus, als Horus-Anubis, Horus der Große oder der vollkommene Horos – aber auch als Horus von Edfu der als geflügelte Sonnenscheibe die Dreiheit Falke, Sonne und König – das sind Vater, Mutter und Kind, symbolisiert. Bei den Griechen wurde Horus mit Apoll, dem strahlenden Sonnengott gleichgesetzt. Und auch der katholische Marienkult nimmt seinen Ursprung im ägyptischen Osiriskult.

Also, ist Katholizismus ein Sonnenkult?

Isis wurde auch in Köln verehrt.

In der Nähe der Gereons Kirche scheint sich ein Isis-Heiligtum befunden zu haben; dort fand man 1950 eine Weihinschrift für Isis. Eine sitzende Figur der »unbesiegten Isis« war bereits 1882 in der Nordwand der Ursula Kirche entdeckt worden.

Eine Untersuchung der Kölner Wappen wegen der Ursulalegende lag auf der Hand.

Was ist das Horusauge?

Das Horusauge oder Udjat-Auge ist eine ägyptische Hieroglyphe. In einer Version des Mythos vom Kampf zwischen Horus (der Tag) und Seth (die Nacht) werden Horus beide Augen (symbolisch für das Falkenaugenpaar Sonne rechts (ratio – das Bewusste) und Mond links (emotio – das Unbewusste), ausgestochen. In einer anderen Fassung hingegen verliert Horus in einem Kampf um den Thron von Osiris nur das linke Auge, das sogennante Mondauge. Dieses wird als Horus-Auge, oder Udjat-Auge als das heile oder gesunde Auge bezeichnet, da der weise Mondgott Thot, Schutzpatron der Wissenschaft und der Schreibkunst das Auge geheilt hat. Es entstand der Mythos vom Horus-Auge als Glücks- und Heilsbringer.

Horusauge

Udjat

Intakt, vollständig, gesund

Folglich ist die Beschreibung aus der Bücherreihe „Frühere Sitzungen Band 9“ von Seth/Jane Roberts in der Sitzung 489 über die Symbolik des Augens präzisiert:

Das Bewusstsein formt aus sich selbst heraus alle diese Realitäten und Systeme. Es vergisst nicht, so wie ihr vergesst, dass ihr alle Dimensionen in eurem eigenen System formt.

Ihr vergesst, was ihr wisst. Der größere Geist tut das nicht. Übersetzt ist für euch das Auge das Symbol für diesen größeren Geist, denn es sieht durch alle Systeme hindurch, und nach außen blickend, sieht es Unendlichkeiten seiner selbst in seinen eigenen Augen tanzend: die Blicke selbst als lebendige Schöpfungen und Dimensionen von Bewusstsein.“

Das Auge als Symbol – das Alles Sehende!

Wo taucht das Horusauge auf?

Neben seiner magischen Bedeutung wurde das Horusauge auch in der Mathematik angewendet.

Von den Ägypten selber wurden die Stammbrüche (1/x), speziell diejenigen der zweierpotenzen 2, 4, 16, 32 und 64 als Elemente des Horusauges geschrieben. Die einzelnen Teile des Horusauges dienten als Bruchteil des Hohlmaßes Hegat. Die Summe der Bruchzahlen ergibt 63/64; 1/64 hat der weise Mondgot Thot angeblich verschwinden lassen.

Auge des Horus mit Heqat-Einteilungen

Auch bei der Herstellung eines Heilmittels benutzten die Ärtzte das mathematische Verhältnis des Horusauges (s. o.) für die Dosierung der Zutaten. Ebenso wurde es als Amulett, vielleicht sogar als Heilzauber verwendet.

Und bis heute lässt sich zum Beispiel in den islamischen arabischen Ländern und im modernen Ägypten eine lebendige Verbindung zu Horus und zum Horusauge nachweisen. Die nationale Fluggesellschaft Egypt Air führt ein „Horus“ im Signet und als Logo. Sogar die Business Class nannte sich einmal „Horus Class“.

Logo – Egypt Air

Selbst die auf dem Nil verkehrenden Schiffe haben noch das Auge des Horus am Bug beidseitig aufgetragen, um während der Fahrt mit den „sehenden Augen“ ein Unglück abzuwenden.

Nicht verwunderlich, wenn Alexander Gerst (deutscher Astronaut) ein Horus-Auge auf seinen rechten Arm tätowieren ließ und seine Mission „Horizons – Wissen für Morgen“ nannte.

Auschnitt – Sendung 3Sat
“Der Mond – unser magischer Trabant” bei 25:08 Min

Da Material meines Projektes aus meinem Fundus entwendet wurde, benannte ich es am 08.01.2016 um: Horiz I.

Ein neutraler Name, ein Kunstwort, das mehrere Bereiche und Richtungen suggeriert.

Der erste Kölner Horiz I in den Farben der brasilianischen Flagge wurde in Ehrenfeld als Button hergestellt. Leider ist das Muster bei mir nie angekommen…

Die Usurpierung des ‚kleinen Stadtwappens‘ wird aus stilisiertem Hermelinschwänzchen basierend auf dem Duodezimalsystem „12 Kölner Horiz I“ und zur Krönung mit meinem Familienwappen gezeichnet.

Die älteste bekannte Darstellung zeigt die Kronen der Drei Könige, das untere Feld ist hier nur ornamental geschmückt. Es findet sich in einem Domfester und entstand um 1320. Zunächst war das städtische Wappen mit den drei Kronen der Heiligen Drei Könige versehen. Im unteren Feld findet sich Rankenwerk – etwa auf dem Richtschwert der Stadt Köln oder auf einem im Bestand des Kölnischen Stadtmuseums überlieferten Trichterhalsbecher. Auch in einem Gemäldezyklus der Ursulalegende, dem sog. „Kleine Ursulazyklus“, von um 1456 bleibt das untere Feld noch leer.

Ursprünglich sind die Hermelinschwänzchen auf dem kleinen Kölner Wappen aus dem Bretagne Wappen. Heute ist es eine Stilisierung.

Die Anzahl und Position der Schwänzchen auf Wappenschildern haben in der Heraldik ihre Symbolik. Hermelinschwänzchen sind für die Engländer das, was die Lilie für die Franzosen ist.

Das Kölner Wappenschild ist offensichtlich similar mit dem Wappen der Familie de Gorcy aus einem alten Ritterstand. Herzog Peter I. Mauclerc war der, der zuerst Hermeline für seinen Wappen wählte. Er lebte in der Zeit von 1191 bis † 6. Juli 1250.

Eine Horus-Serie mit dem Titel Augen Blicke verfasste ich als Geschäftsplan unter Kunst und Honig meine damaliges Interesse verschmelzend.

Einen potentiellen Finanzier für ein Kunstprojekt zu finden, der in Deutschland als Geldbeschaffung für ein Imkerei Projekt in Brasilien fungieren soll, ist schon…ein Traum für viele, für mich die Vereinigung meiner vorhandenen Möglichkeiten. Daraus ist noch nichts geworden.

Meine Geschichte des Kölner Horiz I auf meine kleine Kölner Wappen ist origineller und echter als der in der Uschi-Verzäll.

Die Idee ließ mich nicht los und deren Entwicklung ging in nur in kleinen Schritten. Ich verwendet die selbst hergestellten Produkte als Eigenwerbung und als Geschenke. Eine Ausstellung sollte schon 2015 im Lokal – Alte Feuerwache sein, doch damals empfand ich das Projekt als unreif und stellte stattdessen nur meine Gedichte vor Zum Nach Denken zeitgleich mit LitCologne.

Alles hat seine Zeit!

Mein Triumph über die entstandenen und bewältigten Schwierigkeiten ist meine Idee ausstellen zu dürfen und gleichzeitig eine Aufritt im Internet mit der eigene Webpräsenz.

Das Auge als Symbol – das Alles seiend sich als Selbst selbst sehend?

Aus diesem Projekt möchte ich auch ein Buch erstellen.

Möge mein Horiz I mir dies ermöglichen!

Köln, 29.08.2022

Mila Ramon

Ausstellungsbilder

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